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Einsatz / Kat-S, Berichte, Strömungsrettung

Hochwasser in Bayern - Erster Einsatz unserer Wasserrettungsstaffel

Veröffentlicht: 19.06.2024
Autor: Rinat Bär

Nur zwei Wochen nach dem Hochwasser im Saarland, kommt es in Süddeutschland, aber vor allem in Bayern zu sehr starken Regenfällen und extremen Hochwasserlagen. Das Thüringer Landesverwaltungsamt wollte vorbereitet sein und hat am Sonntagvormittag (2. Juni) über unseren Landesverband die Einsatzfähigkeit abgefragt. Rinat weiß aus seinem letzten Führungslehrgang im letzten Jahr: Bayern hat noch nie Hilfe aus anderen Bundesländern angenommen, ein Einsatz ist also kaum wahrscheinlich. Leider war die Hochwasserlage dort so schwerwiegend, dass die Bayerische Landesregierung Hilfsangebote wie das von Thüringen angenommen hat. 0:20 Uhr klingelt bei Nicole das Telefon: Einsatzbefehl und Treffpunkt 4:00 Uhr am Rasthof Hermsdorfer Kreuz.

Alles musste jetzt sehr schnell gehen. Problem: Zwei eigentlich eingeplante Strömungsretter konnten wegen technischer Probleme am eigenen Smartphone nicht erreicht werden. Hier wurde am Ende persönlich geweckt.

Insgesamt passen sechs Personen ins Fahrzeug und die werden auch vollzählig gebraucht: Staffelführung (Rinat), Fahrer (Andre), Bootsführer (Erik) und die drei weiteren Besatzungsmitglieder mit der nötigen Ausbildung zum Strömungsretter (Jonathan, Nils und Tobias)

Corina hatte noch extra den Vereins-Laptop vorbeigebracht, der für den Schatzmeister-Lehrgang dieses Wochenende bei Herrmanns gebraucht wurde. Es gab einen letzten Check, ob alles dabei ist und die nötigen schriftlichen Meldungen wurden schnell verschickt. Gegen 3:00 Uhr ging es mit dem gepackten GW-WR wieder nach Göschwitz, wo noch das Boot angehängt wurde. Nach einem Stopp an der Tankstelle waren wir pünktlich mit vollen Tanks am Treffpunkt. Dort wartete ein Meldeposten der Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule und dann füllte sich nach und nach der Parkplatz mit Einsatzfahrzeugen.

Unter einer Kontingentführung durch die TLFKS standen die beiden Wasserrettungszüge des Thüringer Katastrophenschutzes (der WRZ1 mit den DLRG-Einheiten aus Eisenach/Gotha, Weimar und Jena), zwei Logistiktrupps und eine Versorgungsgruppe mit Feldküche des DRK in der Aufstellung. Insgesamt waren es 14 Fahrzeuge, davon 7 mit Anhänger. Die Kolonne machte sich in geordneter Reihenfolge auf den Marsch nach Süden und hatte während der Fahrt eine Länge von knapp einem Kilometer.

Schon bei der Anfahrt änderte sich das Ziel: Wir fahren nicht in die Nähe von Ingolstadt, sondern weiter nach Günzburg. Hier kommen wir gegen 15 Uhr an, bekommen einen Bereitstellungsraum samt Unterkunft im Legoland zugewiesen. Nachdem alles geordnet war, ging es in die Kantine. Wir hatten bis dahin nur unsere Wegzehrung. Anschließend sind alle ins Bett, denn es war geplant, dass wir in der Nacht andere Einsatzkräfte ablösen. Das erfolgte nicht und es hieß warten auf den Einsatzbefehl.

Die Zeit wurde sinnvoll zur Auffrischung der Seiltechnik genutzt. Für uns unerwartet kam DLRG-Vizepräsident Hans-Herrmann Höltje zu Besuch. Er war bereits in beratender Funktion für die Politik vor Ort und wollte nach uns sehen. An ihn geht viel Dank für die Unterstützung. Am Nachmittag ging es weiter nach Donauwörth, bzw. in die Nähe nach Harburg. Hier gab es einige erhebliche Gefährdungen, für die wir als Einsatzreserve vorgehalten wurden. Die Anfahrt des Bereitstellungsraumes in Harburg musste nicht nur über enge Umwege erfolgen (die Hauptstrecken waren überflutet), sondern auch vor Ort mit den großen Anhängern enge Abzweigungen befahren. Unterkunft war hier eine Turnhalle und die Feldbetten der Logistik-Trupps mussten aufgebaut werden. Die Versorgung erfolgte durch das Küchen-Team, auch wenn vieles von einer zentralen Küche angeliefert wurde. Auch hier kam Hans-Herrmann Höltje vorbei, um uns zu unterstützen. Die Zugführer der beiden Wasserrettungszüge und die Kontingentführung waren mit Kommunikation, Planung und Erkundung beschäftigt.

Die Wasserrettungsstaffeln haben die Wartezeit wieder zur Ausbildung genutzt. Zuletzt musste diese spontan abgebrochen werden. Dringender Einsatzbefehl: Sandsäcke und Pumpen auf den Booten transportieren. Nach der Einsatzfahrt der WRZ zum Einsatzort und der Prüfung der Lage durch die beiden Zugführer, kam es zum Einsatzabbruch. Leider war der Einsatz von Pumpen vor Ort gar nicht möglich.

Am Donnerstag ging es zurück nach Hause. Die Ablösung kam in Harburg rechtzeitig an, so dass wir am frühen Abend in Jena angekommen waren. Der Verband hatte sich unterwegs bereits aufgeteilt. Jetzt hieß es auspacken und alles nachbereiten. Die Kontingentführung hat uns für unseren Einsatz aber explizit auch für die gute Arbeit inklusive der Einhaltung der Strukturen gelobt. Es wurde nichts beschädigt und auch niemand verletzt.

Leider sind in den Einsatzgebieten mehrere Helfer ums Leben gekommen. Das zeigt, wie gefährlich diese Einsätze sein können und warum wir nur gut ausgebildet und gut ausgerüstet arbeiten dürfen. Hier der Dank an die beteiligten Einsatzkräfte.

Ein großer Dank geht außerdem an die Arbeitgeber. Auch wenn der Verdienstausfall bei solchen Einsätzen erstattet wird, muss die Freistellung durch die Arbeitgeber erfolgen.

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